12/2017 von Jürgen Plack
Ob es dem N-Bahner gefällt oder nicht – nicht nur seine Schienen verschmutzen und müssen regelmäßig gereinigt werden, auch Lok und Wagenräder bedürfen regelmäßiger Pflege, wenn der Betrieb reibungslos laufen soll. Im Vergleich zur Gleisreinigung war das bei den Rädern bisher ein relativ umständliches und zeitaufwändiges Unterfangen. Für Abhilfe sollen da jetzt zwei Radreiniger von Tsugawa sorgen.
Bei der einfachen Version (Art.-Nr. 4020) sind zwei Filzstreifen im 9mm-Abstand in eine 20 cm lange Kunststoffform eingelassen. Bei der „Luxus-Ausführung“ (Art.-Nr. 4000) sind anstelle der Filzstreifen zwei stromleitende Schwämme montiert. Über zwei mit Krokodilklemmen versehene Kabel können diese Schwämme an eine Stromquelle angeschlossen und so die Räder eines Triebfahrzeuges zum Drehen gebracht werden. Das funktioniert sowohl mit Analog- als auch mit Digital-Loks.
Auf der Einfachversion soll ein Wagen mehrmals ein Stück hin- und herbewegt werden, damit die Filzpads die Räder dabei reinigen können, indem sie deren Schmutz aufnehmen.
Bei der Elektroversion soll die zu reinigende Lok, nachdem die Schwämme an den Strom angeschlossen worden sind, unter leichtem Druck auf dem Radreiniger gehalten werden. Die sich jetzt drehenden Räder sollen dabei von anhaftendem Schmutz befreit werden.
Der „Einfach-Version“ liegt noch ein kleiner Schienenreiniger bei.
Für beide Reiniger sind Ersatzpads erhältlich.
Super-Ideen! Und wie funktioniert das Ganze in der Praxis?
Ich hatte anlässlich einer Modellbahnausstellung Gelegenheit, an vielen Fahrzeugen mit unterschiedlichem Verschmutzungsgrad der Räder die Wirksamkeit der beiden Radreiniger zu testen. An Wagenrädern mit starker Schmutzanhaftung ist der „Einfachreiniger“ trotz längerem Hin- und Herbewegens gescheitert, leichte Verschmutzungen wurden dagegen entfernt, zu sehen an den dunkler werdenden Filzstreifen des Radreinigers. Auffallend war, dass der Reinigungseffekt bei Metallrädern größer war, als bei Kunststoffrädern.
Richtig gut hat die Prozedur bei fast sauberen Rädern funktioniert. Sie glänzten nach mehrmaligem Hin- und Herfahren, waren also schön glatt, und damit weniger „empfänglich“ für neue Schmutzaufnahme.
Die Erfahrungen mit dem elektrischen Lokradreiniger waren ähnlich. Starke Verschmutzung kann er nicht von den Triebfahrzeugrädern entfernen – dazu ist der stromleitende Schwamm zu weich. Aber auch er beseitigt leichte Verschmutzungen und poliert dann relativ saubere Lokräder auf Hochglanz. Das große Plus dabei: Der weiche Schwamm greift die empfindlichen Haftreifen nicht an.
Die Tsugawa Radreiniger sind pfiffige Hilfsmittel, die dem N-Bahner die lästigen aber notwendigen Putzarbeiten erleichtern können. Allerdings sollte er nicht so lange warten, bis die Räder völlig verschmutzt sind. Dann sind die Radreiniger überfordert. Wer sie allerdings regelmäßig verwendet, kann leichte Verschmutzungen problemlos damit entfernen und so relativ einfach dauerhaft störungsfreien N-Bahn-Betrieb genießen.
Tipp: Stark verschmutzte Lokräder zunächst mit der Lokrad-Reinigungsbürste von Minitrix reinigen (nicht zu oft, und nicht länger als unbedingt nötig; die Messingbürsten können den Haftreifen ziemlich zusetzen), dann mit dem Tsugawa-Lokradreiniger polieren.