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09/2023 von Klaus Kosack

Minitrix Eilzug E 4505 von Tübingen über die Alb nach Sigmaringen

Werksfoto Zugset

Vorbild

Von Tübingen aus bestand Ende der 60er Jahre ein Verkehrsbedürfnis von der Universitätsstadt Tübingen zur Hohenzollern Hauptstadt Sigmaringen zu reisen. Dem kam die DB mit Eilzugpaaren zwischen den beiden Städten nach. Diese Bahn wurde Zollernalbbahn genannt, die Strecke wurde von 1869 bis 1878 gebaut. Zuvor musste noch ein Staatsvertrag zwischen Preußen und Württemberg abgeschlossen werden, denn von den 87,2 km Streckenlänge liegen 40,4 km auf Preußischem Gebiet. Betrieben und Unterhalten durfte die Strecke die Kgl. Württ. Staatseisenbahn, später BD Stuttgart. Die Strecke führt über die Albhöhen, der höchste Punkt ist der 737 m hohe Bahnhof Albstadt Ebingen-West. Die größte Steigung beträgt 25 Promille. Die Strecke hat 24 Haltestellen, 38 Brücken und 2 Tunnel und ist als Hauptbahn durchgängig eingleisig.

1970 befuhren die Strecke 7 Eilzugpaare, manche von Stuttgart, manche nach Aulendorf, Friedrichshafen oder München. Die Strecke war keine Rennstrecke, denn für die 82 km lange Strecke brauchte der schnellste Eilzug im Sommer 1970 1 Std und 50 Min, bei 7 Halten, also ein Stundenmittel von knapp 45 km/h. Insgesamt mussten auf der Strecke 582 Höhenmeter überwunden werden. Nur zwei Eilzugpaare befuhren die Strecke von Tübingen nur bis Sigmaringen. Der Erste fuhr um 11:15 Uhr in Tübingen ab und kam um 12:57 in Sigmaringen an, bei 9 Zwischenhalten. Der Zweite fuhr um 13:57 Uhr ab Tübingen und kam um 15:44 Uhr in Sigmaringen an, ebenfalls mit 9 Zwischenhalten.

Welche Loks zogen diese Eilzüge? Trix schlägt seine neue BR 038 mit Wannentender vor, die allerdings erst als mhi-Modell im 4. Quartal erscheinen soll. Bis dahin kann der geneigte Modellbahner auch seine BR 050 bis 052 von Fleischmann einsetzen. Diese Loks wurden ebenfalls auf der Zollern-Alb-Bahn eingesetzt und waren, wie die BR 038 in Tübingen stationiert. Das Manko nur maximal 80 km/h schnell zu laufen, konnte die Lok mit ihrer hohen Beschleunigung ausgleichen, sodass der Fahrtzeitverlust sich in Grenzen hielt. Und noch ein Vorteil: Die Lok 050 konnte in beiden Richtungen 80 km/h laufen; bei der BR 038 waren rückwärts nur 50 km/h erlaubt.

Modell

Mit dem Label „mhi“ (Märklin Händler Initiative) lieferte Minitrix den Eilzug als 4-teiliges Wagenset.  Der Wagenset kam früher auf den Markt als angekündigt. Ursprünglich geplant war, das Set zusammen mit der Wannentender BR 038 im IV. Quartal 2023 auszuliefern.

Welche Wagen hat Minitrix dem Set beigefügt?

Das Set besteht aus vier Wagen:

  • zwei Schürzeneilzugwagen Bye 670
Wagen 01- Bye 670
  • ein Eilzugwagen AByse 617
Wagen 02- AByse 617
Wagen 03- Bye 670
  • ein (Schnellzug-) Gepäckwagen Düe 941
Wagen 04- Düe 941

Nicht so ganz gefällt mir der Schnellzug-Gepäckwagen in der Zugpackung. Besser wäre der MDyg 986 gewesen, leider kommt der Wagen erst im IV. Quartal auf dem Markt. Der MDyg 986 ist ein Behelfs-Gepäckwagen, der ursprünglich aus 2 MCi-43 zusammengebaut wurde. Andererseits stand der Schnellzug-Gepäckwagen vor der Ausmusterung, sodass ein Einsatz in einem Eilzug möglich ist.

Hier ein Überblick der Wagen des Sets:

Wagen

Bauart

Frühere Bauart (DB)

Wagennummer

Baujahr Vorbild

Ausmusterung

Vorbild

Erstes Bj. Modell

Varianten

-01

Bye 670

B4y-43/50

50 80 29-13 744-7

1943

12.1971

2023

4

-02

AByse 617

AB4yse-30/55

50 80 38-

11 571-5

1931

01.1982

2002

6

-03

Bye 670

B4y-43/50

50 80 29-13 766-0

1943

10.1978

2023

4

-04

Düe 931

Pw4ü-36a

51 80 92-43 215-3

1936

11.1984

2002

8

Hier hat Minitrix dem Umstand Rechnung getragen, dass es sich um eine Mittelgebirgsstrecke handelt und daher den verfügbaren Loks nicht zu viel Last angehängt werden sollte. Für die Gebirgsstrecken wurden im Südwesten gerne die Schürzeneilzugwagen eingesetzt, waren sie doch um knapp 10 t leichter als ihre älteren genieteten Brüder.

In dem Set sind 2 der 3 Sitzwagen als Schürzeneilzugwagen enthalten. Vorbildfotos zeigen auch besagte Schürzeneilzugwagen in Sigmaringen.

Alle drei Sitzwagen sind ab Werk beleuchtet; jedoch fehlt ein Wagen mit Schlusslicht. Den kann man vom kürzlich erschienen Eilzug „Donautal“ nehmen, denn da gibt es einen Schürzeneilzugwagen mit Schlusslicht, wenn man davon absieht, dass der Donautal-Zug in Epoche III spielt. Auch haben die Donautal-Wagen keine Innenbeleuchtung. Auch hat der Ep III- Wagen einen etwas anderen Grün-Ton.

Fazit

Einmal mehr hat Minitrix einen vorbildgerechten Zug in den Handel gebracht, der mit einem Verkaufspreis von 224 € gelistet ist. Dazu kann man Minitrix nur gratulieren. Da kann man nur sagen: „Weiter so!“ Vorbildgerechte Zugzusammenstellungen sind immer ein Highlight für uns Modellbahner.

Klaus Kosack

Literatur:

Hoyer/ Selbmann, Doppeltürer für Eilzüge, in Eisenbahnmagazin 4/ 2011, S. 6-15
Deppmeyer, DRG- Reiszugwagen 1921-31, Stuttgart 1981
Deppmeyer, DRG-Reisezugwagen 1931-38, Stuttgart 1987
Meinhold, Zugbildung Epoche II, III und IV, Nürnberg 1999 ff
Obermayer, Taschenbuch Deutsche Reisezugwagen, Stuttgart 1978
GeraMond-Verlag, Archiv Dt. Reisezug- und Güterwagen, Blätter BC4i-43, BC4i-31 und Pw4üe-37
DB (Hrsg.), Kursbuch Sommer 1970- Gesamtausgabe


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