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07/2022 von Klaus Kosack

Gbs [1518] der DR von Fleischmann

Werksfoto Set

Ende der 50er Jahre kam die DB zur Erkenntnis, dass es an modernen großräumigen gedeckten Güterwagen fehlt. Die letzten Güterwagen dieser Bauart waren schon über 30 Jahre alt. Überdies sollten die neuen UIC-Vorgaben erfüllt werden, denn diese Güterwagen sollten auch im internationalen Verkehr eingesetzt werden können. Die DB hatte schon viele Erfahrungen mit Umbau von Güterwagen. Dieses Mal ging es anfangs den Gl 11 (ehem. Gattungsbezirk Dresden) und andern an den Kragen und wurden in bahneigenen Werkstätten umgebaut. Die neuen Güterwagen wurden als Glmms 61 in Dienst gestellt. Später hießen die Wagen Gbs 254. Charakteristisch war das Sprengwerk. Als die Wagen zum Ausschlachten ausgingen, baute man mit gleichen Maßen Neubauwagen, die dann Gbs 252 hießen, gut erkennbar ohne Sprengwerk.

Vorbild

Rund 4.500 ältere Spenderwagen wurden in den AWs von 1961 bis 1966 umgebaut, weitere 6.000 Wagen wurden aus Neuteilen hergestellt, sodass innerhalb von fünf Jahren 10.660 Wagen zur Verfügung standen. Etwa ein Drittel der Wagen besaßen einen Handbremserstand.

Die erste Bezeichnung Glmms 61 dürften nur die Wagen der ersten Bauserien getragen haben, denn ab 1963 wurden die Wagen zu Gbs 61-Glmms und später zu Gbs 254 umgetauft.

Vorbild Gbs254 -Foto: Dybas

Dieser Wagentyp war bis Anfang der 90er Jahre häufig im Betrieb zu sehen und ist daher ein „Mussmodell“ für Modelleisenbahner der Epochen III und IV. 2007 wurden die letzten Gbs 254 ausgemustert. Von der Nachfolgebauart Gbs 252 ohne Sprengwerk wurden 1965 bis 1968 nur 1.433 Wagen gebaut.

Mitte der 80er Jahre beschloss die DB einen Teil ihrer Wagen an die DR zu verkaufen. Insgesamt 1.500 Wagen wechselten die Besitzer. Die DR gab den Wagen die Bezeichnung Gbs [1518] mit den Wagennummern 151 7500 bis 151 8999. Einige wenige Wagen kamen 1993 noch zur DB AG, die dann wieder bei den DB Gbs 254 einsortiert wurden. Schließlich wurde 1997 der letzte Gbs 254 ausgemustert.

Vorbildskizze Gbs 254 (Quelle: DV 939d, Ausg. 1967)

Modell

Wie beim Vorbild war das Grundmodell der Glmms 61 (später Gbs 254), ein Umbauwagen der DB, der ältere längere Güterwagen zu neuen gedeckten Güterwagen umbaute, zugleich aber auch die Vorgaben der UIC einhielt. Von den Umbauwagen wurden 10.660 Wagen gebaut, leicht erkennbar an dem Sprengwerk. Als die Spenderwagen rar wurden, hat man im AW Limburg mit den gleichen Außenmaßen neue Fahrwerke gebaut und die Aufbauten vom Vorgänger übernommen. Diese neuen Wagen hatten kein Sprengwerk mehr.

Genau diese Verwandtschaft haben Roco, Arnold und Fleischmann sich zu Nutze gemacht. Arnold war 1985 der Vorreiter und stellte seinen Gbs 254 (#4423) vor. Bis 2021 gab Arnolf 34 Varianten des Wagens heraus. Den jüngsten Glmms 61 (#HN6086) brachte Arnold 2010 heraus.

Arnold Glmms 61- Bahnhofswagen (alt)
Arnold Glmms 61 (neu)

Man kann bei den beiden Arnold-Wagen die Änderung der Kupplungsaufnahme erkennen. Der Neue hat eine Kurzkupplungskulisse.

Roco folgte ab 1992 dem Beispiel Arnold. Auch Roco brachten beide Varianten heraus. Bis 2007 erschienen 30 Varianten des Wagens. Die letzten Ausgaben hatten eine Kurzkupplung. Fleischmann hat das Roco-Programm 2011 übernommen. Auch sie brachten mit leicht geänderter Kurzkupplung beide Varianten auf dem Markt. Seit 2011 gab es 22 Varianten des Wagens, incl. die Neuheit 2022 der DR (#831515).

Hier ein kleiner Überblick über die produzierten Gbs 254/ Glmms 61 in N.

Glmms 61 von Roco
Gbs 254 von Fleischmann 1
Gbs 254 von Fleischmann 2
Gbs 1518 der DR von Fleischmann

Kommen wir zurück zur aktuellen Neuheit. Mit der Bestellnummer #831515 hat Fleischmann ein zweiteiliges Set herausgebracht, bestehend aus zwei brauen Gbs 1518. Hier hat man die jüngste Roco-Bauart mit Kurzkupplungskulisse genommen und diese fast 1:1 als Fleischmann- Wagen in den Handel gebracht.

Wagen Set 831515 zwei Gbs [1518] der DR

Neu ist die Beschriftung. Sie trägt jetzt das DR Eigentumsmerkmal. Die Nummern sind nicht aus dem o.g. Nummernkreis gewählt worden, der eine trägt, die Nummer 1505 281-8 und der andere die Nummer 1505 285-9. Hier hat sich Fleischmann doppelt vertan: Die Nummer ist falsch geschrieben, sie hätte 150 52xx lauten müssen. Das zweite Manko ist, dass die Nummern zum Original-Umbau Gbs [1500] gehören. Richtig wären Nummern ab 151 7500 gewesen. Auch bei die Bauartnummer (unleserlich) stimmt nicht.

 

Einsatz auf der Modellbahn

Damit hat Fleischmann wieder einen Regelgüterwagen (mit verschmerzbaren Schönheitsfehlern) auf den Markt gebracht, der auch bei der DR nicht grade selten war. Dieser Wagen sollte ein Muss für jeden Modellbahner der Epochen III und IV sein. 2011 hat Fleischmann das Roco- Erbe wieder aufgelegt, und den Wagen in 17 Versionen auf den Markt gebracht; die meisten Wagen kamen als Gbs 252, stellen aber den Gbs 254 mit Sprengwerk dar.

Zugegeben: Diesen Manko des Wagens wissen nur Spezialisten- und auf der Anlage wird kaum jemand mit einer großen Lupe hergehen und sich über den Fehldruck ärgern. Da Fleischmann inzwischen eine Reihe DR- Dieselloks herausgebracht hat, haben sie eine passende Zuglok, wie z.B. die Baureihen 106, 110, 118 und andere.

Fazit

Licht und Schatten liegen bei den Wagen nebeneinander. Die Wagen kann man gut in nationalen und internationalen Güterzügen der Epochen IV und V einsetzen. Das Set wird zu einem moderaten Preis angeboten.

 

Klaus Kosack

 

Literatur:

St. Carstens/ P. Scheller, Güterwagen Bd 1.2- gedeckte Wagen DB + DR, Fürstenfeldbruck 2019

St. Carstens/ P. Scheller/ H. Westermann, Güterwagen, Bd. 6, Fürstenfeldbruck 2011

DB (Hrsg.) DV 939d, Ausgabe Jan. 1967


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