04/2015 von Klaus Kosack
1969 Atlas/Rivarossi Omm 55 der DB
Der Wagen war bis
zum Konkurs von RIVAROSSI im Programm der Firma; das Modell wurde von ARNOLD
1997 wieder aus der Versenkung geholt und blieb bis ARNOLDs Konkurs im
Programm. Nach der Übernahme von HORNBY wurde der Wagen 2006 mit verändertem
Fahrgestell (vergrößerter Achsstand, LüP 62,5mm) wieder aufgelegt. ARNOLDs
Wagen hat keine Stummelpuffer mehr und eine Kurzkupplungskinematik.
Nach Übernahme von
ARNOLD 1997 brachte es der Wagen auf 19 Varianten; die letzte Neuauflage von
HORNBY (ARNOLD) brachte es bisher auf 6 Varianten. ARNOLDs O-Wagen ist z.Zt.
der einzige UIC-O-Wagen der noch angeboten wird.
2006: Arnold Omm 55 der DB
Im gleichen Jahr
1969 stieg FLEISCHMANN in das N-Geschäft ein und brachte erstmals Güterwagen
nach deutschen Vorbildern auf den Markt. Zur Erstausstattung gehörte auch ein
offener Güterwagen, ein Omm 55.
1969: Fleischmann Omm 55 der DB
Im Laufe der Zeit
hat FLEISCHMANN sein Prodruckt verbessert; er bekam u.a. eine
Kurzkupplungskulisse spendiert. FLEISCHMANN legte den Wagen in 13 Versionen
auf. Den Wagen gibt es z. Zt. nur in Einsteigerpackungen als DR-Version.
MINITRIX war der
nächste Hersteller, der einen modernen O-Wagen ins Programm nahm. 1970
präsentierte sie den Omm 52, der von ROCO produziert wurde. 1971 wurde der
Wagen wieder aus dem Programm gestrichen; ein Jahr später brachte ROCO den
Wagen unter eigenem Namen wieder auf dem Markt.
1970: Minitrix/ Roco Omm 52 der DB
Bei ROCO blieb der
Wagen bis 2004 im Programm; er wurde in 9 Versionen angeboten. Im Laufe der Zeit
bekam er einige Verbesserungen spendiert, so u.a. eine vollständige Anschrift.
1995: Roco Omm 52 der DB
MINITRIX musste nun
einen UIC-O-Wagen selber produzieren; im Jahre 1971 präsentierten sie den Omm
46, den bislang zweiten Umbauwagen in der N-Welt.
1971: Minitrix Omm 46 der DB
Wie alle
Güterwagen, die länger produziert wurden, bekam auch er u.a. eine Kurzkupplung
spendiert. Mit der Neuauflage
wuchs die LüP um 1mm. Der MINITRIX’sche Omm 46 brachte es auf mindestens 38
verschiedene Versionen und war der variantenreichste UIC O-Wagen aller
Hersteller.
Ein Jahr später
1972 trat ARNOLD mit den nächsten modernen O-Wagen auf dem Plan. Er stellte den
Ommv 72 als Funktionsmodell vor. Der Wagen blieb bis 2003 im Programm, 2007 kam
er nochmals kurzfristig auf den Markt.
1972: Arnold Ommv 72 der DB
Im gleichen Jahr
präsentierte ROCO einen weiteren UIC-O-Wagen, den Ommp 50. Das Vorbild wurde
bei den SAAR-Bahnen ab 1949 in Dienst gestellt und fußte auf
SNCF-Baugrundsätzen. Aber das Modell hatte umgerechnet nur 4,5m Achsstand,
richtig wären 5m gewesen. Auch waren die Stirnwände der Wagen nicht wie die
Seitenwände bombardiert. Dieser Wagen wurde bis 2002 in 11 Versionen geliefert.
1972: Roco Ommp 50 der DB ex SAAR
Ab 1974 trat PIKO
mit seinen langen UIC-O-Wagen auf den Plan. Alle Wagen hatten ein
Einheitsuntergestell mit umgerechnet 6m Achsstand keine Kurzkupplung und eine
Vorrichtung zur Aufnahme von Sprengwerken. Der Hersteller VEB Leipzig (Vertrieb
PIKO) brachte folgende Wagentypen auf den Markt: Omm 44, Omm 44 mit Türen des
SBB-Wagens (Fehldruck?), Omm 52 und die DR-Bauart Ommbu 40. Diese Wagen waren
gut detailliert, hatten aber schlechte Plastik-Qualität und wegen der
Plastik-Räder nur mäßige Laufeigenschaften. Durch Rädertausch lassen sich die
Laufeigenschaften verbessern.
1974: Piko Omm 44 der DB mit falschen SBB-Türen
1974: Piko Omm 44 der DB
1974: Piko Omm 52 der DB
1974: Piko Ommbu 40 der DR
Im Laufe der Zeit
unterschieden sich die Wagen durch Farbwahl des Plastiks und
gefärbtes/ungefärbtes Wageninnere. Mit der Aufgabe des N-Programms von PIKO
1986 verschwanden leider alle Wagen in der Versenkung. 1975 ergänzte
ARNOLD seine Junior-Serie um einen UIC-O-Wagen westeuropäischer Bauart. Der
Wagen hatte 4 Türen. Der Wagen war anfangs unbeschriftet, erhielt aber später
10 weitere Varianten, so u.a. eine falsche Version als DB Ommp 50.Dennoch gab es den
Wagen als Eigentum deutscher Bahnen: Die DR kaufte den Wagen gebraucht von der
SNCB und NS und er wurde als Bauart El 5509 in Dienst gestellt. Beim
Zusammenschluss von DB und DR kamen noch einige wenige Wagen in den Bestand der
DB-AG.
1994: Arnold El 5559 der DR
ROCO legte 1979 mit
der letzten UIC-O-Wagen Neuentwicklung als Omm 53 nach. Bis 2004 brachte es der
Wagen auf 15 Varianten.
1979: Roco Omm 53 der DB
Die hier 14
vorgestellten Wagen brachten es zusammen auf sage und schreibe 131 Varianten
(Farbvarianten nicht eingeschlossen), wobei viele Wagen sich nur durch die
Beladung unterschieden. Dabei gab es durch Beladungen von Kohle bis zum
Container viele Variationen. Nur noch zwei UIC-O-Wagen sind im aktuellen
Programm. Alle anderen Wagentypen sind allenfalls auf Tauschbörsen oder bei
Gebrauchtwarenhändlern zu erstehen.
Merkwürdig
erscheint es, dass es bisher kein Hersteller „gewagt“ hat, einen Leitungswagen
zu bauen; schließlich war beim Vorbild knapp ein Drittel der Wagen ohne eigene
Bremse. Von Wagen mit Bremserbühne ganz zu schweigen. Wie so etwas geht, hat
uns PIKO schon vor über 50 Jahren bei seinen HO-Wagen gezeigt: Durch Anschuhen
der Bühne auf einer Pufferseite, wobei die Kupplung verlängert werden müsste.
Die hier vorgestellten Wagen haben eine LüP von 61 bis 64 mm, Achsstände von
33,5 bis 38 mm.
Bahnfahrer der
Epochen III und IV sollten diese Wagen in mehrfacher Ausführung ihr Eigen
nennen, bestimmten sie doch deutlich die Güterzüge jener Zeit.
Der Wagenkasten
hatte bei den verschiedenen UIC-O-Wagenbauarten optisch kaum Unterschiede, die
Wagen unterschieden sich bei der DB im Achsstand und Herkunft des
Spenderwagens.
Wie auch bei den
UIC G-Wagen haben die meisten Wagenmodelle irgendwelche Mängel, so dass
zu hoffen bleibt, dass sich ein Hersteller, der bisher noch keinen UIC-Wagen
produziert hat, sich dieser durchaus vielfältigen und variantenreichen Bauart
erbarmt. Warten wir mal die nächsten Messen in Nürnberg ab.
Klaus Kosack