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11/2024 von Jürgen Plack

Die E 32 von Piko

Im Fleischmann-Katalog von 1977 erschien als Neuheit unter der Artikel-Nummer 7369 ein Modell der 132 107.

Die Lok war für damalige Verhältnisse sehr gut detailliert, und hatte, bis auf die etwas schlechte Stromabnahme, gute Fahreigenschaften. Sie wurde dann auch von den Lesern des „eisenbahn-magazin“ zum „Modell des Jahres 1977“ gewählt. 2005 wurde sie unter der Artikel-Nummer 7370 als E 32 15 auch mit Decoderschnittstelle angeboten

Im Katalog 2009 war sie dann nicht mehr vertreten. Und jetzt gibt es die E 32 wieder – von Piko.

Das Vorbild

Zwischen 1924 und 1926 beschaffte die Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG) 29 E-Loks der BR EP 2. Später wurden sie in E 32 umbenannt. Die 1590 PS starken und 75 km/h (später 90 km/h) schnellen Loks wurden hauptsächlich auf den von München ausgehenden, elektrifizierten Strecken im Personenverkehr eingesetzt, und bewährten sich dort recht gut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen noch 24 Maschinen zur DB. Sie wurden da für leichte Personenzugdienste, aber auch für Rangierarbeiten eingesetzt, zuletzt hauptsächlich für die Bereitstellung von Reisezügen für den Hauptbahnhof München. 1972 wurden die letzten ausgemustert.

Die Optik

Gut geschützt kommt die E 32 von Piko beim N-Bahner an. Da die Klebepunkte für den Schachteldeckel farbig markiert sind, sind sie leicht zu finden und der Deckel kann abgenommen werden. Das Inlay hat aber auch noch einen Deckel, und der ist „gemeinerweise“ mit vier kurzen Tesafilm-Streifen ohne farbige Markierung angeklebt. Sobald man die gefunden und entfernt hat, liegt die E 32 in voller Schönheit vor einem.

Filigrane Dachstromabnehmer ohne elektrische Funktion (leider in der Ausfahrhöhe nicht einstellbar).

feine Dachleitungen und Nietreihen, Dachlaufbretter,

Scheibenwischer, Räder mit durchbrochenen Speichen, zierliche Treibstangen,

Aufstiegsleitern und –Griffstangen, feinste, lupenreine Beschriftung, gut getroffener Farbton von Lokkasten und Fahrwerk – das alles kann begeistern. Kleine Einschränkung. Die Nachbildung des Maschinenraums erscheint etwas zu hell.

Zitat Piko:

„Technisch weiß die Lokomotive mit einem serienmäßig eingebauten Lichtwechsel in LED-Technik mit roter Schlussbeleuchtung zu begeistern.“

Ob es den N-Bahner wirklich begeistert, wenn eine Lok den ersten Wagen hinter ihr rot anstrahlt? Wenn schon Schlussbeleuchtung, dann bitte auch im Analogbetrieb abschaltbar. Auffällig ist, dass in Fahrtrichtung rechts jeweils größere Loklaternen als links nachgebildet sind. Es gibt Vorbildfotos die zeigen, dass es das durchaus gegeben hat. Einige wenige Loks (auch anderer Baureihen) waren einseitig mit den sogenannten Reflexglasscheinwerfern ausgerüstet, die eine größere Leuchtkraft entwickelten. Bleibt die Frage, ob man sich bei der Modellnachbildung ausgerechnet solche Exoten zum Vorbild nehmen muss…

Ein paar beigelegte Zurüstteile (Bremsschläuche, Kupplungen, etc.) für die Pufferbohle sind laut Bedienungsanleitung nur für Vitrinenmodelle gedacht.

 

Das Fazit: Die Optik der Lok kann begeistern.

Die Technik

Genug gemeckert, jetzt geht es ans Fahren!

Warten auf den Einsatz

Bei einer Fahrspannung von zwei Volt beginnt die E 32 mit einer umgerechneten Geschwindigkeit von 19 km/h zu schleichen. Dank einer sehr guten Stromaufnahme aller (!) Achsen gelingt das auch über Weichen mit Kunststoffherzstücken und über DKWs.

Bis hinauf zur etwas überhöhten Geschwindigkeit bleibt sie dabei absolut ruhig.

Kein Zittern oder Schwanken ist zu erkennen, obwohl nur eine Achse über ein Zahnrad angetrieben wird, und die beiden anderen über die Treibstangen „mitgenommen“ werden. Und das alles bei einem sehr angenehmen Geräusch. Die Zugkraft ist dank zweier Haftreifen für so eine kleine Lok mehr als ausreichend. Wünschenswert wäre ein etwas längerer Auslauf. Damit kann die winzige Schwungmasse aber leider nicht dienen. Die Beleuchtung ist sehr frühzeitig sichtbar, aber etwas „sehr gelb“. Die N-Normkupplungen stecken in einer Kurzkupplungskinematik. An- und Abkuppeln funktionieren einwandfrei.

Ihr täglich Brot

Ihr „Gnadenbrot“ – das Bereitstellen von Garnituren

Das Fazit: Besser geht es kaum!

 

Wartung und Pflege

Die Bedienungsanleitung empfiehlt eine Einlaufzeit von 25 Minuten je Fahrtrichtung „ohne Belastung“. Der Motor wird nicht erwähnt, er scheint also wartungsfrei zu sein. Dagegen sollen die Achslager „bei häufigem Fahrbetrieb“ geölt werden. Warum dazu die Bodenplatte abgenommen werden soll ist rätselhaft.

Da die Lok nur zu einem Decodereinbau geöffnet werden muss, haben wir auf das Öffnen verzichtet.

 

Das Fazit

Piko hat mit seiner E 32 ein wunderschönes Modell gebracht, das optisch und fahrtechnisch absolut überzeugen kann, und eine wichtige Lücke im N-Angebot schließt.

Trotzdem erscheint eine UVP von 230 Euro doch etwas sehr „selbstbewusst“.


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