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11/2014 von Klaus Kosack

Set Klappdeckelwagen Fleischmann 821901

Vorbild

Klappdeckelwagen wurden schon in den 1880er Jahren für die Länderbahnen entwickelt. Sie dienten der Beförderung nässeempfindlicher Massengüter, wie z.B. Kalk oder Salz. Das Vorbild des K 06 war ein ab 1897 gebauter Wagen der  preußischen Staatsbahnen nach Musterblatt II d 4. Bis 1913 wurden 6.305 Wagen beschafft. Wagen ohne Bremserhaus waren Leitungswagen, hatten also keine eigene Bremse.

Ab 1904 wurden die Wagen mit neuerer Achshalterung geliefert, wie im Modell dargestellt. Bei der Reichbahn bekamen die Wagen die Gattungsbezirke Elberfeld, nach Gründung der Stadt Wuppertal deren Namen.

Die DB fasste diese Wagen unter der Gattungsbezeichnung K 06 zusammen. 1966 wurden die letzten Wagen ausgemustert. Bei der DB wurden Wagen dieser  und der Nachfolgebauart A7 (sehr ähnlich aussehend wie der Preuße) zu Pärchen fest zusammen gekuppelt.

Der zweite Wagen des Sets hat den Klappdeckelwagen der Austauschbauart zum Vorbild. Dieser Wagen wurde als größerer Bruder der kurzen Klappdeckelwagen mit mehr Ladevolumen ab 1927 gebaut. Insgesamt wurden 927 Wagen gebaut. Auch diese Wagen kamen zum Gattungsbezirk „Elberfeld/ Wuppertal“, die DB bezeichnete die Wagen als K 25. Auch diese Wagen wurden bis 1967 vollständig ausgemustert; einige der Klappdeckelwagen fanden später noch als Müllwagen o.ä. im Bahndienstverkehr Verwendung.

Modell

Man kann es sehen wie man will: Neuerdings fühlen sich Hersteller nicht mehr an die Neuheiten-Ankündigungen bei der Messe in Nürnberg gebunden. So auch Fleischmann, die im Herbst die Winterneuheiten 2014 ankündigten. Darin war auch das o.g. Set enthalten. Aus Sicht von Handel und Verbraucher kann das durchaus positiv gesehen werden, erscheinen die Neuheiten doch kurz nach der Ankündigung und nicht - wie bei manch anderen Konkurrenten - nach jahrelangem Warten mit unzähligen Verschiebungen des Liefertermins.Das vorliegende Set ist die Wiederauflage früher lieferbarer Wagen diesmal im Dekor der Epoche III.

Erstmals erblickte der K 06 im Jahre 1987 das Licht der Modellbahnwelt, damals unter der #8213 als Wagen der DR. Später folgten noch Varianten im DRG- und Länderbahnen-Dekor. Der Wagen in diesem Set ist das erste Epoche III-Modell dieses Wagens. Er trägt die Nummer 342 591. Hier hat Fleischmann gut recherchiert. Der Wagen ist 41mm lang, sein Achsstand beträgt 19mm, leider hat der Wagen keine Kurzkupplungsmechanik. Anders als beim K 25 lassen sich die 6 Klappdeckel nicht einzeln öffnen, sondern nur als Gruppe auf jeder Seite.

Die Nachfolgebauart K 25 wurde 1986 erstmals von Fleischmann produziert. Bisher gab es den Wagen nur mit Bremserbühne. Anfangs erschien er in Epoche IV, einer Epoche, die nur eine Handvoll Wagen erlebt hat, auch als DRG und DB-Variante. Dieser K 25 in diesem Set ist der zweite Epoche III-Wagen. Er trägt die Nummer 341 082. Auch hier hat Fleischmann gut recherchiert: Der Wagen ist 55mm lang, sein Achsstand 25mm. Dies bedeutet eine exakte Umsetzung 1 zu 160. Der Wagen hat 6 Deckel zum Öffnen.

 

Wagentyp

Vorbild

1: 160

Modell

K 06

LüP

6600

41,2

41

Achsstand

3000

18,8

19

K 25

LüP

8800

55,0

55

Achsstand

4000

25,0

25

Man sieht, dass Fleischmann die Hauptmasse gut getroffen hat.

 

An dieser Stelle seien noch ein paar Vorschläge zu weiteren Varianten des K 06 und K 25 genannt:

K 06: Den Wagen gab es bei Fleischmann mit und ohne Bremserhaus. Wagen mit Bremserhaus (vereinzelt) hat es noch zu DB-Zeiten gegeben. Häufig waren bei der DB zwei Wagen (meistens einer mit und einer ohne Bremse) zu einer festen Einheit gekuppelt. Ohne Deckel ließe sich der Wagen als Bahnhofs- Müllwagen in Grün verkaufen. Der Wagen ließe sich in Epoche II und III auch mit Beschriftung deutscher (DR, SAAR u.a.) und ausländischer Bahnen verkaufen. Und warum nicht mit Betriebsspuren (weißer Kalk)?

K 25: Nicht nachvollziehbar ist, warum der Wagen bisher nur mit Bremserbühne produziert worden ist. Und: Fleischmann hat den K 25 von Roco geerbt, der keine Bühne hatte. Auch dieser Wagen kam nach dem 2. Weltkrieg herum: DR, SAAR und Auslandsbeschriftung (ggfs. andere Farbgebung) sind denkbar und noch nicht realisiert worden. Wie wär es mal mit DR- Zonenbeschriftung „USSR- Zone“?

Auch bei diesem Wagentyp wären Betriebsspuren nicht fehl am Platze.

Weniger gefällt die neue Verpackungsart: Die beiden Wagen sind einzeln in Schachteln verpackt, jedoch fehlt an der Schachtel die Bestellnummer des Wagens. Eingepackt sind die beiden Wagen in einer stramm gefalteten Pappschachtel, bei deren Öffnen eine Beschädigung kaum vermeidbar ist.

 

Einsatz auf der Anlage

Anders als Fleischmann die Wagen vollmundig in seinem Prospekt „Für Ganzzüge geeignet“ beschrieben hat, ist dem Verfasser bisher kein Klappdeckel-Ganzzug begegnet. Denkbar wäre höchstens eine Übergabe vom Kalkwerk bis zum nächsten Bahnhof. Ob das der „Ganzzug“ ist? Die Wagen wurden bei der DB einzeln oder paarweise eingesetzt. Es konnte durchaus vorkommen, dass mehrere Pärchen in einem Güterzug eingestellt worden sind. Sie sind also freizügig in Güterzügen einsetzbar. Mehrere Sets könnten dann auf der Anlage fahren, wenn dort ein Kalk- oder Salzwerk dargestellt wurde.

Eines der wenigen Epoche III-Neuheiten, die 2014 ausgeliefert wurden.

Das Set kostet bei DM- Toys 39,90 € und ist ab sofort lieferbar.

 

Lit: St. Carstens/ H. U. Diener, Gedeckte Wagen der Sonderbauart, = Güterwagen Bd. 2, Nürnberg 1989

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