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06/2017 von Klaus Kosack

Langer Container-Tragwagen Lgjss 571 von Liliput

Vorbild

Seit den 60er Jahren gab es bei der DB Container-Tragwagen, die für die genormten 20‘ oder 40‘ Container geeignet waren. Da aber mit der Beladung von Containern häufig die Tragwagen nicht ausgelastet waren, entwickelte man bei der DB zusammen mit Talbot einen langen Tragwagen, der zwei 20‘ Container oder einen 40‘ Container aufnehmen konnte. Zudem sollte der Wagen auch für den Transport von Wechselpritschen geeignet sein. Heraus kam ein 17,1 m langer Tragwagen, dem allerdings von Anfang an der Mangel anhaftete, dass er wegen seines großen Achsstandes von 10 m nicht RIV fähig war und deshalb nicht international eingesetzt werden konnte. Im Jahre 1970 wurden die ersten Wagen von Talbot in Aachen geliefert, bis 1974 wurden insgesamt 590 Wagen in Dienst gestellt. Zugelassen waren die Wagen für 100 km/h und konnten maximal 30 t Lademasse aufnehmen. Auf eine Beplankung des Wagenbodens hat man verzichtet. Aufgrund ihrer eingeschränkten internationalen Einsatzmöglichkeiten wurden die Tragwagen schon 1999 vollständig ausgemustert. Dieser Wagen war der längste 2achser Tragwagen der DB.

Modell

Vermutlich wegen seiner Länge hat sich Liliput für diesen Wagen entschieden, damit unterscheidet er sich deutlich von den vergleichbaren Wagen der Konkurrenz. Pate bei der Entwicklung stand sein HO-Pendant des gleichen Herstellers. Dem Test lag der Wagen #265220 mit Wechselpritschen der Fa. Schenker zugrunde.

Als erstes fällt das geringe Gewicht des Tragwagens auf, das von Wagen anderer Hersteller deutlich übertroffen wird. Der Tragwagen selber bringt nur 6 g auf die Waage. Sein „Dienstgewicht“ erhält der Wagen erst durch seine Beladung. Die Wechselbehälter sind aus Metall, jeder wiegt 13 g. Damit dürfte der Wagen ohne Beladung nicht mehr in der Zugmitte betriebssicher fahren können. Tests mit dem kleinsten handelsüblichen N-Radius von 192 mm haben ergeben, dass der Wagen noch so eben läuft; Liliput gibt den Radius 222 mm als Minimum an.

Wie von Liliput gewohnt, ist der Wagen wieder eine Mischung aus feiner Gestaltung und ausreichender Grifffestigkeit. Beladen biegt sich der Tragwagen selbst leicht durch, steht er nicht auf den Schienen, sondern auf der Hand. Trotzdem ist der Tragwagen keine „krumme Banane“, wobei die Zukunft zeigen wird, ob das Plastik auf Dauer ausreichende Steifigkeit aufweist. Sonst müsste man das Fahrgestell mit feinen L-Profilen aus Messing versteifen. Die Hauptmasse hat Liliput bestens eingehalten, da gibt es nichts zu meckern. Der Tragwagen selber ist als Lgjss 571 beschriftet, was seinen Einsatzzeitraum auf Anfang der 70er Jahre einschränkt. Als Wagennummer ist 44 2 911-3 angegeben, auch dies weist einen Einsatz mit den alten Wagennummern vor 1972 hin. Die Wechselpritschen sind fein bedruckt und kommen authentisch herüber. Sie zeigen das typische Design der 70er Jahre. Alle Varianten des Wagens beruhen auf den verschieden bedruckten Wechselpritschen. Bemerkenswert sind die Aufnahmelöcher im Tragwagen für verschiedene Beladungen.

Insgesamt betrachtet hat Liliput mit dem Lgjss 571 einen interessanten Containerwagen herausgebracht, den es bei der Konkurrenz so nicht gibt. Vor allem kann der Wagen mit seiner authentischen Gestaltung punkten. Bei DM-Toys gibt es momentan drei Wagen dieser Bauart im Angebot zu Preisen von 50,40 € bis 68,40 €. Alle Wagen haben das gleiche Fahrgestell, nur verschiedene Wechselpritschen. Ob das einem das Wert ist, bleibt dem Geschmack jedes Einzelnen überlassen

Den Wagen kann man einzeln oder als Ganzzug auf seiner Anlage einsetzen.

Wegen seiner Beladungsart wird es sicher weitere Varianten geben, wobei es gerne auch Container sein dürfen.

Klaus Kosack

Lit.: St. Carstens/ Nielsen/ Fleddermann, Güterwagen der DB AG, Nürnberg 2014

 

Erhältliche Modelle bei DM-Toys

 

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