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03/2022 von Spur-N-Fan

Micromotor.eu Umbausatz Zweckentfremdet für Arnold E69

Die alten Schätze können dank des Angebots von DM-Toys von preiswerten Umbausätzen wieder zu neuem Leben erweckt werden.

 

Vorbemerkung

Mein Vater entschied sich Mitte der 1970er Jahre aus Platzgründen für die Spur N. Die Fahrzeuge, die er damals kaufte, existieren bis heute. Nachdem sie meine Kinderhände in den 70er Jahren ertragen mussten und auch die jugendlichen Versuche überlebt haben, die Modelle zu warten und zu reparieren, werden sie bis heute sorgsam gepflegt und dürfen immer mal wieder auf meiner heutigen Modellbahn fahren.

Allerdings gibt es unter ihnen ausgesprochene Schlechtläufer. Sei es von Anfang an oder inzwischen infolge des unvermeidlichen jahrzehntelangen Verschleißes.

Daneben habe ich vor einigen Jahren damit begonnen, gebrauchte und z.T. als Bastlermodelle verkaufte Loks wiederaufzuarbeiten, weniger aus Sammelleidenschaft, sondern eher als Bastelvergnügen.

So kam das Angebot von DM-Toys über preiswerte Glockenankermotoren gerade recht, um meinen alten Schätzchen zu neuem Leben zu verhelfen!

Ich halte es für geradezu genial, die Motoren in 3-D-gedruckte Gehäuse zu integrieren, die die Größe der Originalmotoren imitieren. Nicht nur, dass sich dadurch i.d.R. die Motorbefestigung weiterverwenden lässt, nein, viel wichtiger ist mir (besonders bei den alten Schätzchen), dass die Motoren auch wieder demontiert werden können!  Ich finde das wichtig, nicht zuletzt, weil es sein kann, dass das Modell zum Reinigen oder für eine größere Reparatur komplett zerlegt werden muss! Ein eingeklebter Motor, und sei er wartungsfrei, raubt da viele Möglichkeiten! Dabei spielt es für mich keine Rolle, wenn das Modell geringfügig befeilt oder angepasst werden muss. Bei manchen Bausätzen ist es ja sogar möglich, das Modell wieder in den Originalzustand zurück zu versetzen!

Nebenbei finde ich es auch sehr wichtig, dass der Umbausatz komplett mit Wellenrohr und Schnecke geliefert wird! Dies gilt vor allem dann, wenn man vom Originalmotor die Schnecke nicht ohne Werkzeug herunterbekommt – oder die Möglichkeit erhalten will, den Originalmotor ggf. später mal wieder einzubauen!

Inzwischen habe ich fast 10 Bausätze von micromotor.eu erfolgreich eingebaut – auch in Modelle, für die die Bausätze eigentlich gar nicht gedacht waren! Von einem davon möchte ich gerne berichten:

 

Arnold E 69 u.dgl.:

Die Arnold E69 in grüner Farbgebung ist eine meiner ältesten Loks. Ihr Pantograph blieb regelmäßig am Tunnelportal von Papas erster Modellbahnanlage hängen, so dass sie diverse Abstürze überleben musste. Sie ist aber immer noch eine unserer Lieblingsloks. Daran konnte auch die neue Fleischmann-E69, die natürlich auch unseren Fahrzeugpark ziert, nichts ändern. Leider ist der Originalmotor – trotz diverser Reinigungsversuche im Ultraschallbad – inzwischen so knurrig geworden, dass das Fahren kein Vergnügen mehr ist.

Unabhängig davon habe ich vor einiger Zeit eine alte Arnold „Diesellok“ aus der Anfangszeit der Spur N gekauft. Die Lok ist im Grunde eine E69, aber ohne Pantograph. Die E69 wurde ab 1964 in mehreren Varianten mit und ohne Pantograph verkauft. Die „Diesellok“ konnte man auch als Bestandteil einer Anfangspackung erwerben.

 

Meine „Diesellok“ war in einem jämmerlichen Zustand. Noch nie zuvor habe ich eine Lok gesehen, aus der Rostnasen gelaufen sind! Offenbar wurde sie jahrelang in sehr feuchtem Milieu gelagert – oder sagen wir besser: vergessen. Es ist mir zwar gelungen, die Lok komplett zu reinigen und wieder auf die Räder zu stellen (es war nur ein neues Zahnrad als Ersatzteil erforderlich). Der Motor war aber komplett hinüber. Ich hatte noch einen alten Ersatzmotor, aber auch dieser war bestenfalls zweite Wahl.

 

Ich habe gehofft, dass micromotor.eu absehbar mal einen Umbausatz für die E69 bringen würde. Leider ist das bis dato nicht der Fall. Als vor wenigen Wochen DM-Toys einen Umbausatz für eine alte Arnold Br. 18 heraus brachte, habe ich diesen gekauft und für die E69 angepasst. Vielleicht wäre das ja eine Anregung für die Niederländer? (Anmerkung DM-Toys: Wir haben es an Micromotor weitergegeben!)

 

Anpassung des Bausatzes:

Der Motor für die Arnold Br. 18 ist etwas größer als der für die E69. Der quaderförmige Ansatz für Kollektor und Kohlen ist dagegen identisch. Und nicht zuletzt wird die Welle auf der anderen Seite des Motors gebraucht.

Also habe ich von dem 3-D-Gehäuse mit der Dekupiersäge wortwörtlich „eine Scheibe abgeschnitten“, damit das Gehäuse die erforderliche Größe bekam. Der Motor wird anders herum ins Gehäuse gesteckt, so dass die Anschlussdrähte zum Quader hin herausschauen. Allerdings muss der Quader in Verlängerung des Motors etwas ausgebuchtet werden. Der Motor ist einen knappen Millimeter länger als das gekürzte Gehäuse. Da er vorne bündig mit dem Gehäuse abschließen muss, braucht man hinten etwas mehr Platz. Dies gelang mit einem Dremelschleifer bzw. einer Minifräse.

Danach habe ich die Gewindehülse in den Quader eingeklebt, allerdings bündig zur Unterseite. Denn hier stecken später die Motorhalterungsstifte drin und halten den Motor fest.

Nun konnte ich den Motor anpassen. Wie in der Anleitung von micromotor.eu beschrieben folgen nun der Anbau der Wellenverlängerung – allerdings in (mit dem Trennschleifer) gekürzter Form und das Aufziehen der Schnecke.

Da ich die Anschlussdrähte nicht in der Lok anlöten wollte (wie gesagt: es soll auch weiterhin möglich sein, einen Originalmotor einzubauen), habe ich die Drähte stark gekürzt und seitlich am Quader angeklebt. Die verzinnten Enden habe ich auf der Unterseite umgebogen, so dass sie sicher auf den Anschlussfahnen der Stromabnahmebleche zu liegen kommen. Da der Quader ein wenig schlanker ist als das Gehäuse, haben die Kabel auf beiden Seiten problemlos Platz.

Auf diese Weise habe ich einen Ersatzmotor hergestellt, der jederzeit anstelle eines Originalmotors in eine Arnold E69 oder davon abgeleitete Modelle eingebaut werden kann.

 

Am Ende folgt der Feinschliff für den Einbau des Motors in der Lok. Auch wenn das in den Anleitungen von micromotor.eu nicht erwähnt wird, so ist es doch oftmals nötig, den Motor in der Lok einzupassen – trotz identischer Abmessungen zwischen Original und neuem Motorgehäuse.

In meinem Fall habe ich unter den Motor ein kleines Stückchen Tonzeichenpapier geklebt, damit der Motor auf dem darunterliegenden Getrieberahmen satt aufliegen kann. Zum Vergleich: Der Originalmotor stützt sich vorne mit dem Motorlager ab. Hinten am Quader wird er mit einer Auflagerbank und zwei Stiften in Lage und Höhe definiert gehalten.

Da beim Motor von micromotor.eu vorne kein Lager nutzbar ist, muss der Motor ersatzweise durch das Stück Pappe gelagert werden. Ansonsten würde er vorne in der Luft hängen bzw. durch die (Dach-) Gehäusefeder undefiniert auf das Antriebszahnrad gedrückt werden. Am Ende könnte das Gehäuse womöglich Biegespannung abbekommen und irgendwann am Übergang zwischen Quader und Gehäuse brechen. Den Rest übernehmen – wie beim Original – das Gehäuse, die Dachfeder und die Gehäuseschraube.

Inzwischen läuft die rote Arnold „Diesellok“ mit dem neuen Motor sehr sanft und ruhig vor sich hin. Der Umbau war sehr erfolgreich und wird demnächst für meine grüne Arnold E69 wiederholt!

 

Abschließend:

Die Motoren von micromotor.eu laufen mit den einfachen Transformatoren, die von einer Behindertenwerkstatt hergestellt wurden, und die DM-Toys zeitweise im Angebot hatte, hervorragend. Die Trafos taugen weit mehr als nur für ein Testgleis! Es wäre schön, wenn es die mal wiedergäbe! (Anmerkung: Aktuell kann man leider nicht davon ausgehen. Wir haben den kompletten Bestand des Anbieters übernommen. Unter den aktuellen Regularien kann die Werkstatt die Trafos leider nicht mehr herstellen).

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