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06/2023 von Klaus Kosack

Der Rmms 663 von Fleischmann

Vorbildfoto Rmms 663 Foto: V.Schiffer- Wagenarchiv

Vorbild

Mitte der 60er Jahre war es unumgänglich geworden, für die älteren Drehgestell-Flachwagen, die größtenteils noch aus der Vorkriegszeit stammten, Ersatz zu schaffen. So wurde ab 1968 in mehreren Serien die neue Bauart Rmms 663 in 935 Exemplaren beschafft.

Fast baugleich, aber mit anderer Bremse ausgestattet, war die Bauart Rmms 664, die mit 1760 Exemplaren beschafft wurde. Außerdem wurden 660 Wagen mit einer Bordwand beschafft, die die Bauartnummer Rmms 665 erhielten. So wurden bis 1978 insgesamt 3.335 der kurzen Drehgestell-Flachwagen beschafft.

 

Alle Wagen hatten einheitliche Abmessungen: LüP 14,04 m, Ladelänge 12,64 m, Tragfähigkeit 58 t. Anfangs wurden noch Drehgestelle der Bauart Minden-Siegen 661, bei späteren Lieferungen die Bauart Y-25 Cs verbaut. Da die Mindener Drehgestelle im Betrieb Risse aufwiesen, wurden bei älteren Wagen die Drehgestelle mit der Bauart Y-25 Cs ausgetauscht. Die Wagen sind heute noch im Einsatz. Zugleich entsprach der Wagen der UIC-Standard-Bauart 2.

Vorbildskizze Rmms 663: Quelle: Wagenarchiv

Modell

Der Rmms 663 ist einer der wenigen echten Güterwagen-Neuheiten der vergangenen Jahre. Bislang haben Hobbytrain und Fleischmann den Wagen als Modell verwirklicht: Ein Grundmodell, verschiedene Drehgestelle, mit und ohne Bordwände und- da UIC- Bauart, gerne auch im ausländischen Dekor. Das hat Hobbytrain auch weidlich genutzt: In dem 20-teiligen Wagendisplay H23006 sind Wagen der Bauart 663 und 664 mit zwei verschiedenen Drehgestellen und jeweils fünf verschiedenen Betriebsnummern enthalten. Außerdem werden die Wagen mit SNCB-, SNCF- und FS-Beschriftung angeboten. Den Auftakt machte 2011 der Rmms 663 beladen mit einem CAT-Bagger (#23870). Insgesamt hat Hobbytrain in kürzester Zeit 49 Varianten dieser Bauart auf den Markt gebracht.

Hobbytrain Rmms 663 – Minden Siegen Drehgestelle
Hobbytrain Rmms 663- Y-25 Cs Drehgestelle

Die Hauptmaße des Wagens hat Fleischmann sehr gut eingehalten: Der Wagen ist 87,75 mm lang; seine Ladelänge beträgt 79,0 mm; der Drehzapfenabstand ist 56,25 mm und der Radstand der Minden-Drehgestelle 11,25 mm. Auch die gewählte Fahrzeug-Nummer 395 2 695-5 entstammt dem Nummernkreis des Rmms 663.

Fleischmann hat von dem Wagen bislang nur 10 Varianten auf den Markt gebracht.

Fleischmann Rmms 663 (aus Schachtel)
Fleischmann Rmms 663 mit Rungen
Hobbytrain und Fleischmann (unten) Rmms 663 von unten

Vorbildgerecht weisen die Wagen auf jeder Seite sechs asymmetrische Rungen auf. Allerdings war die Montage der Rungen sehr fummelig: Zur vollständigen Montage der 12 Rungen brauchte der Autor 20 Rungen der 21 beigelegten Rungen, abgesehen von 3 Stunden Zeitaufwand der Montage. Bisweilen waren die Kanten der Rungen zu groß, sodass die Rungen bei der Montage abbrachen. Wer auf dem Wagen z.B. Kettenfahrzeuge transportieren möchte, kann auf die mühselige Montage verzichten.

Kuppelabstand Rmms Hobbytrain (li) – Fleischmann (re)
Kuppelabstand Fleischmann Rmms 663

Wie man in den beiden Fotos oben sieht, ist der Abstand bei Fleischmann ein Ideechen geringer. Trotzdem können Besitzer des Hobbytrain-Wagens den Wagen zusammen mit der Fleischmann-Neuheit einsetzen.

Betrieblich gibt es bei beiden Wagen nichts auszusetzen: Auf der Club-Anlage fuhren beide Wagen problemlos über alle Gleissysteme. Positiv ist anzumerken, dass der Wagen nach der Rungenmontage problemlos in die Verpackung passt. Das war bei Fleischmann nicht immer der Fall.

Einsatz auf der Modelbahn

Da es sich um einen Regelgüterwagen handelt, kann er für alle möglichen nässeunempfindlichen Ladegütern beladen werden, von kurzen Containern bis zu Röhren und Metallplatten. Ferner auch gerne Fahrzeuge verladen werden, vom Traktor bis zum Panzer. So kann der Wagen auch auf der Anlage eingesetzt werden, von Durchgangsgüterzug bis zur Übergabe. Ein typischer Vertreter der Flachwagen-Familie ab den späten 70er Jahre. Am besten gleich mehrfach.  

  

Mein Fazit: Damit hat Fleischmann als einer der wenigen Hersteller einen jüngeren Regelgüterwagen der Epochen IV bis VI von der DB als Formneuheit 2020 herausgebracht. Der Verfasser hat den Wagen für knapp 30 € im Fachhandel erstanden.

 

Klaus Kosack

 

Literatur:

S. Carstens, Die Güterwagen der DB AG – Stand 1998, Nürnberg 1998
Wagen- Archiv Dt. Reisezug- und Güterwagen, Blatt Rmms 663, 664, GeraMond Verlag München

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